Bangladesh

Eine weitere Tragödie für die Rohingya

Am Montag, den 22. März, brach in einem Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch ein Großbrand aus.

Camp de Kutupalong-Balukhali-district de Cox's Bazar

© Paula Bronstein

Tragischerweise verloren 15 Flüchtlinge ihr Leben. Mehr als 10.000 Unterkünfte wurden niedergebrannt. Fast 45.000 Menschen mussten fliehen und sind obdachlos.

„Wegen der kürzlich errichteten Stacheldrahtzäune konnten die Flüchtlinge dem Feuer nicht so leicht entkommen“, sagt Sabina Yasmin, unsere Koordinatorin im Bezirk Cox’s Bazar. Dies führte auch dazu, dass die Rettungsdienste nicht mehr so schnell und effizient reagieren konnten.

↑ Das medizinische Team von RTMI am 24. März 2021. RTMI

Die Rohingya, eine muslimische Minderheit in Birma, die jahrzehntelang diskriminiert wurde und der 1982 die birmanische Staatsbürgerschaft entzogen wurde, flohen 2017 vor der militärischen Unterdrückung. Heute leben mehr als 870.000 Flüchtlinge unter prekären Bedingungen in einem der 34 Lager in Cox’s Bazar.

Médecins du Monde ist seit 2017 in dem Gebiet präsent und bietet den Rohingya seit fast vier Jahren Zugang zu medizinischer Versorgung. Im größten Flüchtlingslager der Welt kümmern wir uns um das Leid der Bevölkerung in den Bereichen reproduktive und sexuelle Gesundheit, psychische Gesundheit und geschlechtsspezifische Gewalt.

Im Jahr 2020 hat Médecins du Monde sein Programm angepasst, um auf die Ausbreitung von Covid-19 zu reagieren und gleichzeitig die regulären Pflegemaßnahmen beizubehalten.

„Alle Organisationen, die in den Lagern tätig sind, insbesondere lokale und nationale Organisationen, unterstützen die betroffenen Menschen heute mit Nahrungsmitteln, Unterkünften, medizinischer und psychologischer Betreuung, Würdepaketen und Wasserreinigungstabletten.“ berichtet Sabina Yasmin.

Dieser Brand ist eine weitere Tragödie für diese staatenlose Bevölkerung. Wir setzen uns jeden Tag für sie ein!