Ganze Dörfer wurden zerstört, Tausende Menschen verloren ihr Leben und ebenso viele wurden verletzt. Viele Überlebende haben von einem Tag auf den anderen alles verloren, das Trauma ist immens. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern führt Médecins du Monde eine Intervention in zwei Phasen durch, um den Gesundheitsbedarf zu decken und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen für gefährdete Menschen wiederherzustellen.

Den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wiederherstellen

Médecins du Monde, die bereits im Land präsent war, konnte schnell vor Ort handeln und gemeinsam mit ihren marokkanischen Partnern die Grundbedürfnisse nach dem Erdbeben decken. Im Rahmen eines sektorübergreifenden Notfallkonzepts wurden neben den Grundbedürfnissen auch die psychische Gesundheit und die psychosoziale Unterstützung priorisiert. Die Bevölkerung wurde mit Notunterkünften, Nahrungsmittelhilfe und Hygienepaketen unterstützt. Heute konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Wiederherstellung des Zugangs zu grundlegenden Dienstleistungen für Menschen in gefährdeten Situationen.

„Wir setzen die psychologische Betreuung und die Schulungsarbeit fort, um in Notfällen wie dem Erdbeben im September 2023 eine angemessene Reaktion im Bereich der psychischen Gesundheit zu ermöglichen.“

Al Haouz, eine Bergregion als Epizentrum des Erdbebens

Am stärksten betroffen sind die Menschen, die in den Berggebieten leben, insbesondere in der Region Al Haouz. Die Katastrophe verursachte erhebliche materielle Schäden: eingestürzte Häuser, brüchige Gebäude, blockierte Straßen. Einige Menschen schliefen im Freien, ohne in ihre Häuser zurückkehren zu können, und der Winter erschwerte die Situation für die am stärksten gefährdeten Menschen erheblich. Über die Region Al-Haouz hinaus wurden Erdbebenschäden in Marrakesch, Chichaoua, Taroudant, Ouarzazate und Azilal festgestellt. 2,8 Millionen Menschen waren von dieser Tragödie betroffen, das sind 66% der Gesamtbevölkerung in den betroffenen Regionen. Die Gesamtzahl der zerstörten Häuser belief sich auf 59’674, von denen 32% vollständig und 68% teilweise zerstört wurden.

Das Team von Médecins du Monde besteht aus 10 Personen, um die Einsätze durchzuführen und mit den Partnern zu überwachen: fünf Psychologen, ein/e medizinische/r Supervisor/in, ein/e Koordinator/in für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, ein/e logistische/r Koordinator/in und ein/e Projektkoordinator/in. Außerdem gibt es einen Psychologen, der auf die Betreuung von Mitarbeitern und die Ausbildung in psychologischer Erster Hilfe für NGOs spezialisiert ist.

Médecins du Monde arbeitet seit 2013 in Marokko in Zusammenarbeit mit nationalen Organisationen der Zivilgesellschaft, um den Zugang zu Gesundheitsdiensten und den Schutz von Migranten in gefährdeten Situationen zu gewährleisten, insbesondere in den Regionen Rabat und Oriental und mit einem Fokus auf die Rechte der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.