Nothilfe in der Ukraine

Médecins du Monde verurteilt den Angriff auf das Krankenhaus Okhmatdyt und erinnert daran, dass Gesundheitseinrichtungen keine Ziele sind und jederzeit geschützt werden müssen, in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht, das die Regeln in bewaffneten Konflikten festlegt.

Während der Krieg in der Ukraine in sein drittes Jahr geht, ruft Ärzte der Welt dazu auf, die Bevölkerung weiterhin zu unterstützen, um den Zugang zu körperlicher und geistiger Gesundheit zu gewährleisten.

Am heutigen Welttag der psychischen Gesundheit möchte das internationale Netzwerk Ärzte der Welt die Aufmerksamkeit auf die psychische Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden der ukrainischen Bevölkerung nach eineinhalb Jahren Krieg lenken. Mehr als 50% der ukrainischen Bevölkerung leiden unter mindestens einem der Symptome von Angstzuständen.

Nach einem Jahr endlosen Krieges ist die ukrainische Bevölkerung mit einer beispiellosen Gesundheitskrise konfrontiert. Die NGO ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ihre Not zu lindern, den Tod weiterer Zivilisten zu verhindern und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, insbesondere zur Gesundheitsversorgung, zu erleichtern.

Trotz der äußerst schwierigen Lage arbeiten unsere Teams weiter und bieten primäre Gesundheitsversorgung, psychologische Unterstützung und medizinische Ausrüstung an.

Er war erst drei Wochen im Land, als der Krieg ausbrach: Für Bashar Kailani, Koordinator von Ärzte der Welt in der Ukraine, haben sich die Aufgaben plötzlich geändert und ungeahnte Herausforderungen stellten sich. Er schildert seine Eindrücke von der vorübergehenden Evakuierung und davon, wie die Hilfsstrukturen nun aufgebaut werden.

Seit Beginn der Invasion in der Ukraine sind die Teams von Ärzte der Welt nicht nur im Land selbst, sondern auch in den Nachbarländern präsent.

Bei Médecins du Monde (MdM) sind wir zutiefst besorgt über den Krieg in der Ukraine. Besonders beunruhigt sind wir über die zunehmende Zahl von Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen. Zivilisten und zivile Infrastrukturen sind keine Ziele. Sie müssen verschont werden. Wir solidarisieren uns mit allen Kriegsopfern und ihren Familien und appellieren an alle beteiligten Parteien, die Kämpfe sofort zu beenden, humanitäre Korridore zu öffnen und den vollen humanitären Zugang zu den betroffenen Gebieten zu gewähren.

Bis zur russischen Invasion war Médecins du Monde seit sieben Jahren in der stark betroffenen Region Donbass tätig. Wir leisteten dort medizinische Erstversorgung, Unterstützung bei der psychischen Gesundheit und versorgten die lokale Bevölkerung, von der ein Drittel über 65 Jahre alt ist, mit Medikamenten.

Die Zivilbevölkerung ist im Krieg in der Ukraine gefangen. Trotz der extrem schwierigen Lage setzen unsere Teams ihre Arbeit fort und leisten Nothilfe. Es wurde ein Spendenaufruf gestartet, um die Neuausrichtung unserer Einsätze zu finanzieren.

Als die militärischen Angriffe auf das Land begannen, begann Médecins du Monde damit, ihre internationalen Mitarbeiter umzusiedeln und ihr lokales Team zu schützen. Das gesamte Team besteht aus rund 100 Fachkräften und ist seit 2015 in der Ukraine tätig.