Bern: Sechs NGOs versammeln sich auf dem Bundesplatz für Gaza
© Terre des Hommes
Am 8. Oktober 2025 schloss sich Médecins du Monde fünf weiteren humanitären Organisationen auf dem Bundesplatz in Bern an, um den Bundesrat zum Handeln angesichts der aktuellen dramatischen Lage in Gaza aufzufordern. Zwei Jahre nach Beginn der Eskalation des Konflikts wurde mit dieser Mobilisierung erneut auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, die Zivilbevölkerung zu schützen und einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen.
Von Worten zu Taten
Am 8. Oktober 2025 füllte sich der Bundesplatz in Bern mit Plakaten, entschlossenen Gesichtern und Alltagsgegenständen – Schulbüchern, Wasserflaschen, Erste-Hilfe-Sets, Spielzeug oder Decken –, die all das symbolisierten, was den Kindern und Zivilisten in Gaza vorenthalten bleibt. Rund hundert Personen aus sechs zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter Médecins du Monde, versammelten sich, um auf die anhaltende humanitäre Katastrophe aufmerksam zu machen und den Bundesrat zum sofortigen Handeln aufzufordern.
Diese symbolische und friedliche Mobilisierung markierte den zweiten Jahrestag der Eskalation des Konflikts in Gaza. Die anwesenden NGOs – Terre des Hommes, Médecins Sans Frontières Suisse, Handicap International Suisse, Save the Children Suisse, SOS-Kinderdorf Suisse und Médecins du Monde Suisse – brachten gemeinsam eine klare Botschaft zum Ausdruck: Die Schweiz muss ihre Stimme erheben und zum Schutz der Zivilbevölkerung handeln.
Sich engagieren, um an die Verantwortung der Schweiz zu erinnern
Sich in der Schweiz zu mobilisieren bedeutet, Gleichgültigkeit abzulehnen und daran zu erinnern, dass unser Land eine wichtige Rolle zu spielen hat. Als Depositar der Genfer Konventionen trägt die Schweiz eine besondere Verantwortung für die Verteidigung des humanitären Völkerrechts. Angesichts der wiederholten Verstöße gegen dieses Recht in Gaza kann sie sich nicht mit Worten begnügen: Sie muss handeln, ihren diplomatischen Einfluss geltend machen und den Schutz der Zivilbevölkerung fordern.
Der Druck der Zivilgesellschaft ist daher unverzichtbar. Mobilisierungen wie die vom 8. Oktober erinnern den Bundesrat daran, dass Neutralität nicht Schweigen bedeutet und dass die Stimme der Schweiz zählt, wenn es um die Verteidigung der Menschenrechte und der Würde der Zivilbevölkerung geht.
Wir hoffen erneut auf ein Umdenken. Seit einigen Monaten mobilisieren sich Zivilgesellschaften auf der ganzen Welt und fordern ihre Politiker auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um diesem Völkermord ein Ende zu setzen.
Direktorin von Médecins du Monde
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Ein gemeinsames Schreiben wurde auch an den Bundesrat übermittelt, um ihn zu unverzüglichem Handeln zugunsten der Zivilbevölkerung in Gaza aufzufordern.
5 dringende Massnahmen für den Bundesrat
- Öffentliche Unterstützung eines sofortigen, dauerhaften und überprüfbaren Waffenstillstands
- Humanitären Zugang gewährleisten und humanitäre Hilfe der Schweiz schützen
- Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen sicherstellen
- Beendigung des Transfers von kriegsförderndem Material
- Dass die Aussagen in diplomatische Maßnahmen umgesetzt werden