Projet RESPECT, Bénin 2024. © MdM

Benin

© MdM

Kontext

Während das UNDP in den Bereichen Schule und Wirtschaft bemerkenswerte Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter in Benin feststellt, bestehen im Gesundheitsbereich nach wie vor eklatante Ungleichheiten. Der Zugang zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit, die Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung und Gewalt aufgrund des Geschlechts sowie der Kampf gegen die Diskriminierung der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen sind daher unumgängliche Prioritäten für das Land.

Médecins du Monde unterstützt und stärkt die öffentlichen Gesundheitssysteme als Garant für die Zugänglichkeit des Rechts auf Gesundheit, einschließlich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.

Benin | 2016 © Pierre-William Henry

© Pierre-William Henry

Unsere Aktionen: Sexuelle und reproduktive Rechte Gesundheit und Prävention und Betreuung von Gewalt

In Benin ist die Mehrheit der Frauen und Mädchen von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen: 69% der Beninerinnen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfahren zu haben. Sexueller Missbrauch und Vergewaltigung sind schwerwiegende Vorfälle und wirken sich auf den gesamten Lebenslauf aus: Sie umfassen sowohl körperliches als auch seelisches Leid.

  • Betreuungszentren für Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt

    Seit 2018 unterstützt Médecins du Monde mehrere Zentren für die Betreuung von VBG-Opfern und hat deren Betrieb mit einer ganzheitlichen Betreuung (medizinisch, psychologisch, rechtlich und sozial/wirtschaftlich) dynamisiert. Die Zahl der Besucher stieg deutlich an:

    • 729 Gewaltopfer wurden in vier Jahren zwischen 2014 und 2017 betreut,
    • 489 im Jahr 2018
    • 622 im Jahr 2019
    • 814 im Jahr 2020

    Im Jahr 2020 wurde ein neues Zentrum im Departement Alibori entwickelt.

    Die Präventionsarbeit von Médecins du Monde in den Gemeinden hat Veränderungen in der Praxis eingeleitet. Innovative und partizipative Methoden der Animation – wie das Forumtheater über positive Männlichkeit – haben sich als wirksam erwiesen. Die Bevölkerung meldet mehr Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt und die Zusammenarbeit zwischen den Gemeindegruppen und den Akteuren der Gesundheitsversorgung wurde verbessert.

    Es werden auch traditionellere Kommunikationskampagnen eingesetzt, die das Bewusstsein für die Prävention von Gewalt und die Mechanismen schärfen sollen.

  • Das RESPEKT-Projekt

    Im Jahr 2022 führte Médecins du Monde das Projekt RESPECT durch, das darauf abzielt,die Wahrnehmung der Rechte im Zusammenhang mit der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Menschen in gefährdeten und marginalisierten Situationen, insbesondere von Teenagern und jungen Frauen im Alter von 10 bis 24 Jahren, zuerhöhen.

    In Zusammenarbeit mit den nationalen Gesundheitsbehörden und den Organisationen der Zivilgesellschaft in Benin verfolgt das Projekt folgende Ziele:

    • Zugang zu modernen, qualitativ hochwertigen, geeigneten, inklusiven und fairen Verhütungsmethoden bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren schaffen.
    • Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit für Teenager und Jugendliche im Alter von 10 bis 24 Jahren.
    • Aktive Fürsprache von Organisationen, die sich für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen, sowie von Gesundheitsbehörden.
    • Die Behandlung von geschlechtsspezifischer Gewalt in den verschiedenen Gesundheitsdiensten sicherstellen.

    Durch einen partizipativen und inklusiven Ansatz trägt Médecins du Monde zur Stärkung und Selbstbestimmung von Teenagern im Bereich Gesundheit bei und erkennt an, dass sie eine wesentliche Kraft für Veränderung und Entwicklung darstellen.

  • Médecins du Monde Schweiz in Benin für ihren Einsatz für Frauenrechte ausgezeichnet

    Am Internationalen Tag der Frauenrechte, dem 8. März 2022, zeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Médecins du Monde Schweiz in Benin für ihr Engagement zugunsten der Frauen bei der Verringerung von Gesundheitsrisiken und -krisen aus.
    Vor zahlreichen Gästen nahm Sylvie Ehako, Genderbeauftragte von Médecins du Monde Schweiz in Benin, den Preis aus den Händen des Direktors von USAID entgegen.

     

    https://mdm.structo-webdesign.ch/app/uploads/2024/11/220308-oms-benin-sylvie-ehako-responsable-genre-medecins-du-monde-uisse.jpg

Eine Schulung über die Aufnahme und den Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt im Curriculum für zukünftige Polizistinnen und Polizisten.

Nach einer Advocacy-Aktion von Médecins du Monde Schweiz wurde ab 2021 ein Ausbildungsmodul für den Umgang mit Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt in den Lehrplan der nationalen Polizeischule aufgenommen.

Formation sur la prise en charge des victimes de VBG dans le cursus des futurs policiers et futures policières. Bénin 2021

© MdM