Flutkatastrophe in Pakistan : Médecins du Monde ruft zur Mobilisierung auf, um Menschen in Not zu helfen
Ein Drittel Pakistans steht aufgrund eines außergewöhnlich starken Monsuns unter Wasser. Die Überschwemmungen, die seit Juni andauern, haben sich in den letzten Augusttagen beschleunigt. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe weitet das Netzwerk Médecins du Monde seine Aktivitäten vor Ort aus und ruft zur Finanzierung der Reaktion und zur Mobilisierung der internationalen Gemeinschaft auf.
Einer von sieben EinwohnerInnen von Überschwemmungen betroffen
Ungewöhnlich heftiger Monsunregen hat in Pakistan zu zerstörerischen Überschwemmungen geführt. Über tausend Menschen sind in den Wassermassen gestorben. Jede*r siebte Einwohner*in ist von der Flutkatastrophe betroffen – das sind mindestens 30 Millionen Menschen.
Medizinische Nothilfe wird eingesetzt werden
Das Médecins du Monde Netzwerk, seit 1996 in Pakistan aktiv, wird seine Arbeit neu ausrichten, um Betroffenen in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa medizinische Nothilfe zu leisten. Von der Basis in der Provinzhauptstadt Peshawar aus entsenden wir mobile Teams in mehrere Distrikte. „Wir werden außerdem Personal in Kliniken und Krankenhäuser schicken, um zu helfen, den Zustrom von Vertriebenen zu bewältigen. Wir werden auch Medikamente bereitstellen“, sagt der Leiter des Notfallteams von Médecins du Monde Frankreich, David Annequin.
Die Herausforderung besteht vor allem darin, die Menschen in schwer zugänglichen Gebieten zu erreichen. Das kann schwierig sein, wenn es dort zum Beispiel bewaffnete Auseinandersetzungen gibt oder wenn Dörfer im Hochgebirge vom Straßennetz abgeschnitten sind.
Eine weit unterschätzte Bilanz
Pakistan war bereits 2010 von tödlichen Überschwemmungen heimgesucht worden, unter deren Folgen das Land bis heute leidet. Die Hilfsmaßnahmen müssen langfristig angelegt sein, um der Bevölkerung zu helfen, sich zu erholen und das Land wieder aufzubauen. Dafür reichen jedoch die zur Verfügung stehenden Mittel bei Weitem nicht aus.
Médecins du Monde appelliert daher an die internationale Gemeinschaft, ausreichende Hilfsgelder zur Verfügung zu stellen.