Im März 2019 hinterliess der Zyklon Idai im südlichen Afrika eine enorme Spur der Verwüstung, auch in Zimbabwe. Deshalb hat Médecins du Monde Schweiz beschlossen, den Wiederaufbau eines Zugangs zur Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung des Distrikts Chimanimani im östlichen Hochland zu unterstützen.

Seit November 2019 verfolgen wir zusammen mit den Einwohnern von Chimanimani, mit unserer Partnerorganisation TSURO und mit den lokalen Behörden das Ziel, die Lebensumstände der bedürftigsten Familien zu verbessern. Hierzu werden 4 Gesundheitszentren rehabilitiert und ausgerüstet, die im Sturm besonders stark beschädigt wurden. Weiter führen wir Massnahmen zur Förderung der psychischen sowie der sexuellen und reproduktiven Gesundheit aus. Diese umfassen die Stärkung der bestehenden Angebote und die Aufklärung innerhalb der Gemeinschaften, um die erlittenen Traumata zu behandeln und die längerfristigen Risiken zu mindern.

Von der Kornkammer Afrikas zur direkten Lebensmittelhilfe

Die aktuelle Situation in Zimbabwe ist von einer komplexen Vernetzung diverser Krisen geprägt. Die seit mehreren Jahren fortdauernde Wirtschaftskrise hat zu einem explosionsartigen Anstieg der Lebensmittelpreise geführt. Gleichzeitig macht sich der Klimawandel durch längere und wiederholte Dürreperioden und immer unregelmässigere Regenzeiten bemerkbar, wodurch die Ernten zunehmend ungenügend ausfallen. So kommt es, dass gemäss UNO die Hälfte der Bevölkerung des einstmals als Kornkammer Afrikas bekannten Zimbabwe auf Nothilfe angewiesen ist.

Der Zyklon Idai hat die Situation weiter befeuert. Die Lebensbedingungen sind erschütternd, es ist nicht ausreichend Trinkwasser verfügbar und ein grosser Teil der Einwohner hat seine Existenzgrundlagen verloren. Die Naturkatastrophe hat 300 Leben gefordert, und weitere 300 Menschen gelten bis heute als vermisst. Die Zerstörung der Infrastrukturen und der Unterbruch der Versorgung haben die Gesundheitsrisiken drastisch verschärft. Der Zugang zu den Gesundheitszentren und die Anlieferung von Medikamenten und medizinischem Material sind stark beeinträchtigt. Das Gesundheitspersonal ist genauso betroffen, wie der Rest der Bevölkerung. Die Teams, die weiterhin im Einsatz sind, verfügen nicht über genügend Ressourcen, um umfassend auf die Bedürfnisse ihrer Patienten eingehen zu können.