Befreiung

Médecins du Monde freut sich über die Freilassung von Olivier Vandecasteele

Nach 456 Tagen Haft im Iran wurde der belgische humanitäre Helfer Olivier Vandecasteele freigelassen. Als langjähriges Mitglied von Médecins du Monde ist die gesamte Gemeinschaft der Organisation heute erleichtert und freut sich über seine Freilassung.

Olivier Vandescasteele

Olivier Vandecasteele wurde am 24. Februar 2022 in Teheran festgenommen und im Iran unter unmenschlichen Bedingungen willkürlich inhaftiert. In völliger Isolation und bei unzureichender Ernährung verschlechterte sich seine Gesundheit erheblich. Er war vom iranischen Regime wegen „Spionage“ angeklagt und am 10. Januar in einem unfairen Verfahren, in dem ihm kein Anwalt seiner Wahl zur Verfügung stand, zu 40 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Er befindet sich nun auf dem Weg nach Brüssel und wird voraussichtlich heute Abend wieder in Belgien eintreffen.

„Die Nachricht von seiner Freilassung ist eine Erleichterung und erfüllt die Gemeinschaft von Médecins du Monde mit Freude“, freut sich Joël Weiler, Generaldirektor von Médecins du Monde Frankreich. „Olivier, seine Familie und seine Angehörigen verdienen unsere ganze Bewunderung für ihren Mut“, fährt er fort. „Der Angriff auf Olivier hat die gesamte humanitäre Gemeinschaft getroffen! Humanitäre Helfer dürfen nicht zur Zielscheibe werden“. Die internationale Gemeinschaft muss einen unabhängigen, unparteiischen und neutralen humanitären Raum garantieren, damit die NGOs weiterhin Hilfe leisten können, ohne in Gefahr zu geraten.

Olivier Vandecasteele arbeitete mehrere Jahre bei Médecins du Monde Frankreich: drei Jahre lang in Lyon als Leiter des mobilen Einsatzes für Menschen, die auf der Straße leben, und über vier Jahre lang in Kabul als Leiter eines Programms zur Risikominderung bei Drogenkonsumenten. Danach wechselte er zu Médecins du Monde Belgien und deren Einsatz in Mali bis 2015. Anschließend war er als Länderdirektor für verschiedene NGOs auf iranischem Boden tätig.

Seine Inhaftierung und Verurteilung im Iran löste eine große Welle der Solidarität aus. Die NGOs blieben während dieser traurigen Zeit mobilisiert. Es wurden mehrere Kundgebungen organisiert, eine Petition weiterverbreitet und Tribünen veröffentlicht.